Bildergalerie zum Unterrichtsprojekt

1. Im Physiklaboratorium des Lyzeums 1511

2. Deutsch-russisches Physikexperiment

3. Mathematikbuch

4. Auch in Russland folgen immer alle dem Unterricht ganz aufmerksam...

5. Schülerexperimente in Partnerarbeit an verschiedenen Stationen im Raum

6. Die Lehrerin erklärt uns die schuleigene Laserapparatur...

7. ... und was man damit alles über Licht und seine Eigenschaften herausfinden kann.

8. Die russischen Schüler erklären ihren deutschen Austauschpartner die Versuchsanordnung....

9. ...manchmal auch zweimal, ...manchmal erfolgreich, manchmal nicht, was wohl an der Sprachbarriere liegen muss.

10. Die Lehrerin hilft, wenn nicht alles wie geplant verläuft.

11. Gemeinsame Beobachtung des Versuchsablaufs

12. Ausführliche Dokumentation der Ergebnisse

13. Im Physiklaboratorium laufen verschiedene Schülerexperimente gleichzeitig ab

14. Rauchende Köpfe

15. Individuelle Auswertung der Ergebnisse mit der Lehrerin

16. Schülerarbeitsplatz

17. Geschäftige Arbeitsatmosphäre

18. Was wird die Kurve wohl bedeuten...

19. Fragen zum Versuch

20. Auch das kann passieren: - individuelle Prüfung durch den Schulleiter mit Notenvergabe am Stundenende

PROJEKT zum Vergleich der Schulsysteme und des naturwissenschaftlichen Unterrichts

Berichte über den Schüleraustausch der Winfriedschule Fulda mit dem Lyzeum 1511 in Moskau - Vergleich des Unterrichtes beider Schulen aus Sicht der Schülerinnen und Schüler

Michel und Emily: 

Einer der ersten Unterschiede zwischen dem deutschen und russischen Bildungssystem, welcher uns aufgefallen ist, war der, dass die russischen Schüler von Montag bis einschließlich Samstag Unterricht haben. Jedoch hatten unsere russischen Austauschschüler nur sieben Stunden täglich Unterricht, weswegen sie sechs Schultage anstatt wie in Deutschland fünf Schultage haben. Die Schule wird hier auch nur bis zur 11. Klasse besucht.

Generell gibt es keine sehr gravierenden Unterschiede zwischen einer deutschen und einer russischen Schulstunde, beide werden meistens im Frontalunterricht abgehalten. Jedoch sind die Kurse und Klassenverbände in Deutschland meist wesentlich kleiner als die in Russland. Die Klassen unserer Austauschschüler besaßen meist mehr als 30 Schüler, in Experimenteller Physik werden die Klassen dann aufgeteilt. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern wirkte etwas distanzierter als in Deutschland, jedoch keineswegs unfreundlich oder abweisend. Anzumerken ist jedoch, dass der Unterricht in Russland autoritärer geführt wird.

Die Schule ist eine öffentliche Schule. Um diese jedoch besuchen zu können, muss man schwierige Aufnahmeprüfungen bestehen, die ihren Fokus auf Mathematik, Physik und Informatik legen. Dieser sehr wissenschaftliche Fokus lässt sich auch im Stundenplan und Lehrmaterial der Schüler wiederfinden. So gibt es eigentlich keinen richtigen Kunstunterricht und sonstige Künste müssen zusätzlich und freiwillig belegt werden. Ein weiteres Merkmal des Lyzeums 1511 ist seine Größe. Das Lyzeum ist im Vergleich zur Winfriedschule sehr klein, obwohl es in einer Metropole wie Moskau liegt. Der größte Teil der Räume wird für MINT-Fächer genutzt, in welchen zwar veraltete aber dennoch vollkommen funktionsfähige Geräte stehen, die auch sehr oft genutzt werden. Generell wirkt die Schule in mancher Hinsicht sanierungsbedürftig.

Eine weitere Besonderheit des Lyzeums sind die hohen Anforderungen an die Schüler, welche sehr zeitintensiv werden können und auch sehr belasten. So wird zum Beispiel jede Woche an einem bestimmten Tag in einem Fach experimentiert, um eigene Kenntnisse zu vertiefen, indem versucht wird, eigenständig Herleitungen durchzuführen. Der Lehrer hilft hierbei nicht. Danach wird alles protokolliert und dem Lehrer übergeben, welcher dann die Arbeit korrigiert und benotet. In Deutschland wiederum werden Herleitungen und Experimente vom Lehrer beobachtet und manchmal auch geleitet. Selbstständiges Experimentieren und Herleiten wird in Deutschland meist nur in freiwilligen außerschulischen Kursen oder Seminaren zur Verfügung gestellt. Die Inhalte in den naturwissenschaftlichen Fächern sind im Vergleich zu Deutschland ähnlich, wir konnten dem Unterricht gut folgen und an den durchgeführten Versuchen erfolgreich mitarbeiten.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass uns das deutsche Bildungssystem besser gefällt. Das zwei Tage lange Wochenende hilft, sich zu regenerieren und Zeit mit Hobbys zu verbringen. Auch der kleinere Klassenverband und die meist hilfreicheren Lehrer verstärken den Lerneffekt, indem mehr Schüler besser in den Unterricht eingebunden werden können. Jedoch ist der naturwissenschaftliche Fokus dieser Schule deutlich ausgeprägter als der der Winfriedschule, was angesichts der Tatsache, dass das Lyzeum 1511 ein Sonderfall ist, logisch ist. Trotzdem ist ein kontinuierlicher Ausbau der MINT-Fächer an der Winfriedschule, was momentan auch der Fall ist, erstrebenswert. Jedoch sollten auch weiterhin viele Sprachen, Gesellschaftswissenschaften und Künste angeboten werden, um ein mündiges, produktives Mitglied der Gesellschaft zu erschaffen.

Anonymous:

Das Lyzeum, welches wir besuchen durften, unterscheidet sich in einigen Punkten von der Winfriedschule. Was sofort aufgefallen ist, war die Zusammensetzung des Stundenplans. So dauert die Schulwoche in Russland sechs Tage - von Montag bis Samstag -  jedoch hatten unsere Austauschschüler jeweils nur 7 Stunden pro Tag. Anders als in Deutschland; hier dauert die Schulwoche nur 5 Tage und der Stundenplan in der 11. Klasse hängt von den Kursen ab, die man gewählt hat, was durchaus einen Tag mit 10 Stunden bedeuten kann. Zudem wird an der Schule nur bis zur 11. Klasse unterrichtet , was ein Jahr weniger ist als in Deutschland im G-8 System.

Mit Hinblick auf die Unterrichtsform gibt es kaum einen Unterschied zu der in Deutschland. Auch in Russland wird frontal unterrichtet, hierbei herrscht eine größere Distanz zwischen Lehrern und Schülern als in Deutschland, dennoch wird respektvoll miteinander umgegangen. Im Englischunterricht werden auch wie bei uns Schüler dazu aufgefordert, ihre Texte der Klasse zu präsentieren und es gibt auch interaktive Dialoge in der Fremdsprache. Jedoch gibt es bemerkenswerte Unterschiede im Anforderungsniveau. So lässt sich die Anforderung in der 11. Klasse in Moskau mit der der 6. Klasse an der Winfriedschule vergleichen.

Während der von uns besuchten Unterrichtsstunde wurde eine Listening comprehension Aufgabe bearbeitet, welche sehr simpel und langsam gehalten war. Zwischendurch wurden auftretende neue Vokabeln geklärt, wobei überwiegend die Muttersprache mit einfloss; in Deutschland wird dies, soweit es geht, zu verhindern versucht. Es wurde fast ausschließlich mündlich gearbeitet, Schreibarbeiten wurden in Form von Lückentexten ausgeführt.

Allerdings hängt die Qualität des Englischunterrichts unmittelbar mit der besonderen Stellung der Schule zusammen. Diese setzt ihren Schwerpunkt nämlich stärker auf die Naturwissenschaften wie Physik oder Mathematik, auch Informatik steht dort im Vordergrund. Zudem verlangt das Lyzeum, auch wenn es eine öffentliche Schule ist, eine eher schwierige Aufnahmeprüfung mit eben diesem Fokus. Dies hat auch zur Folge, dass musische Fächer wie Kunst oder Musik, sowie gesellschaftswissenschaftliche Fächer wie Geschichte oder Politikwissenschaften weniger bis gar nicht planmäßig unterrichtet werden, weswegen interessierte Schülerinnen und Schüler diese zusätzlich und freiwillig belegen müssen. Dies kann die ohnehin schon hohen Anforderungen an die Schüler/innen steigern. Diese sind im Vergleich zur Winfriedschule höher, da vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern vieles im Eigenstudium erarbeitet werden muss und dies daher sehr zeitintensiv ist, wodurch viele Schüler/innen kaum bis gar keine Zeit für Freizeitbeschäftigungen, Hobbys oder Sport aufbringen können.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass das System an der Winfriedschule ein umfangreicheres Spektrum an Fächern und deren Wahlmöglichkeiten, wie z. B. die freiwillige Teilnahme des MINT-Programms an der Winfriedschule gibt, zudem bietet es mehr Freizeit; auch wenn der Schultag etwas länger ist, so ist die zusätzliche Anforderung durch verpflichtetes Eigenstudium nicht so maßgeblich. Dies hat dann natürlich auch zur Folge,  dass die Schwerpunkte, wie sie das Lyzeum setzt, nicht bei allen Schülern so stark ausgeprägt sind.

 

Olaf:

Wir, die Schüler aus der Winfriedschule Fulda, haben vom 7.Oktober 2016 bis zum 14.Oktober 2016 einen Austausch nach Moskau gemacht und konnten einige Eindrücke sammeln. Zuerst möchte ich erwähnen, dass in Russland die uns bekannte Schulwoche mit fünf Tagen Unterricht anders verläuft. Dort haben die Schüler nämlich sechs Schultage zu bewältigen, einschließlich Samstag. Die Schüler sind dort nichts anderes gewohnt und scheinen sehr gut damit klar zu kommen. Ich persönlich halte dies für unvorstellbar, daran allerdings sehen wir, wie viel engagierter und ehrgeiziger die Schüler ihre schulische Pflicht wahrnehmen.

Die Lehrer sind strenger, die Vorschriften strikter. Die Schüler müssen sich nach einem bestimmten Muster kleiden, haben also nicht die Möglichkeit sich nach ihren Wünschen zu kleiden, was wir auf der Winfriedschule nicht so kennen. Dies halte ich aber für besser, da wir anziehen können, womit wir uns am besten fühlen. Dennoch kann es auch als ein Nachteil gesehen werden, da sich viele Schüler mehr um ihr Aussehen kümmern, als noch einmal über die Schule nachzudenken. In Russland schien es so, als seien die Schüler viel mehr auf den Unterricht fokussiert und bauten die Schule auch teilweise in ihr Privatleben ein.

Die Lehrer sind härter mit den Schülern und es wird absolute Ruhe sowie vollste Mitarbeit von den Schülern erwartet. Dies ist natürlich nicht falsch, trotzdem ist das Lernklima in Russland nicht so angenehm wie unseres.

Unser Besuch in dem Lyzeum in Moskau erschien uns wie eine Zeitreise. Sie waren von Technik, Hygiene und Materialien lange nicht so weit, wie wir auf der Winfriedschule Fulda. Außerdem scheinen die Schüler nicht so einen modernen Alltag wie wir gewohnt zu sein. Man könnte das Schulsystem als etwas „altbacken“ bezeichnen. Allerdings haben es die Unterrichtsinhalte ziemlich in sich.

 Der Weg zur Schule wird mit der Metro bestritten. Das gilt für die meisten Schüler und ist auch durchaus verständlich. Jedoch müssen die russischen Schüler ihre Fahrten selbst finanzieren und bekommen nicht wie wir eine Busfahrkarte von der Schule ausgehändigt. Die Metro fährt jede Minute und ist somit ein äußert schnelles Transportmittel, so müssen die Schüler sich nicht darum kümmern, dass sie ihre Fahrt nach Hause nicht verpassen, sondern finden jederzeit eine Möglichkeit.

Die Schüler leben in Wohnungen, wenn sie in der Innenstadt wohnen. Für Häuser ist nur außerhalb der Stadt platz. So müssen die Schüler mit wenig Platz zurechtkommen, was für sie aber keine große Schwierigkeit darstellt.In Moskau werden Fremdsprachen sehr viel weniger gefördert als bei uns in Deutschland. Schüler wie auch Lehrer nehmen dies nicht ernst genug. Die Schüler konnten nur gebrochen Englisch oder Deutsch sprechen, was die Kommunikation nicht gerade einfach für deutschsprachige Schüler mit ihren Austauschschülern machte.

Alles in allem halte ich unser deutsches Bildungssystem für sehr viel besser. Auch wenn es nicht so streng ist, werden die Schüler ausreichend und umfassend gefördert und trotzdem kann die Schule durch ihr freundliches Klima als auch das gute Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern durchaus Spaß machen. Dennoch war es eine gute Erfahrung für uns als deutsche Schüler das russische Schulsystem kennenzulernen und dieses mit unserem zu vergleichen.

Danny:

Der Tag begann mit einem Treffen aller Schüler/-innen im Zimmer der Schulleiterin. Dort wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Jede dieser Gruppen besuchte eine andere Klasse. Meine Gruppe kam in eine 11te-Klasse, die in dieser Stunde Mathe hatte. Die Stunde begann um 9:00 Uhr und dauerte ebenso wie bei uns 45 Minute.

Die Klasse bestand aus ca. 15 Schüler/-innen, von denen allerdings der größte Teil männlich war. Die Schule an sich war im Vergleich zu unserer ziemlich klein und sah deutlich älter aus.Zu Beginn der Stunde wurden die Hausaufgaben ausführlich verglichen. Dann bekamen die Schüler/-innen Aufgaben vom Lehrer. Auch wir bekamen Aufgaben. Bei Fragen versuchten zunächst die anderen Schüler und schließlich der Lehrer diese zu klären. Dafür nahm sich der Lehrer viel Zeit. Allerdings wurde der Unterricht zum größten Teil nur vom Lehrer gestaltet, die Schüler wurden nur wenig gefragt. Nach der Stunde trafen wir uns wieder im Zimmer der Schulleiterin. Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Die Schüler/-innen hatten bis ca. 17 Uhr Unterricht. Anders als bei uns hatten sie auch an Samstagen Unterricht. Bei dieser Schule konnte man einen deutlich Fokus auf Mathe und Physik feststellen, was sich auch im Stundenplan bemerkbar machte.

Manuel und Konstantin:

Vom 7.10.2016 bis zum 14.10.2016 besuchten wir, die Schüler der Winfriedschule Fulda, das Lyzeum 1511 in Moskau. Wir haben viel über die russische Kultur gelernt, aber auch über den dortigen Unterricht.

Im Gegensatz zu Deutschland muss die Schule in Russland auch am Samstag besucht werden, jedoch haben die russischen Schüler höchstens sieben Schulstunden am Tag, weshalb man am Ende ungefähr dieselbe Anzahl an Wochenstunden hat; zudem muss man für den besten Schulabschluss nur 11 Jahre in die Schule gehen. Weiterhin gibt es eine Kleiderordnung.

Bezogen auf die Unterrichtsmethoden gibt es keine wesentlichen Unterschiede, die Lehrer halten den Unterricht sehr ähnlich wie in Deutschland. Jedoch sind sie wesentlich strenger und haben sehr hohe Erwartungen an die Schüler. Der Schwerpunkt des Lyzeums 1511 liegt auf den naturwissenschaftlichen Fächern. Fächer wie Musik oder Kunst sind im normalen Unterricht nicht vorhanden. Aufgrund des Schwerpunktes auf den Naturwissenschaften werden diese dementsprechend gefördert. Es gibt experimentellen Unterricht, in dem verschiedene Themen vollkommen selbstständig erarbeitet werden, ohne Hilfe des Lehrers. Wir hatten manchmal Schwierigkeiten dem Unterricht zu folgen, was aber vor allem wohl an unseren geringen Russischkenntnissen gelegen hat.

Das Lyzeum 1511 ist um einiges kleiner als die Winfriedschule, obwohl es in einer Großstadt wie Moskau liegt. Die Schule ist zudem auch älter, was sich in dem Zustand der Schule an sich, aber auch an den im experimentellen Unterricht verwendeten Geräten widerspiegelt.

Abschließend war es eine interessante Erfahrung am russischen Unterricht teilzunehmen, jedoch gefällt uns das deutsche Schulsystem besser, da der Unterricht weniger streng ist, man keine Kleiderordnung hat und die Schule an sich moderner ist.

 

Denis:

Auf dem Austausch mit dem Lyzeum in Moskau konnten wir einen Einblick in den Schulalltag eines russischen Schülers gewinnen. Was einem als erstes auffällt, ist dass die Schule bei ihnen etwa eine Stunde später als an der Winfriedschule anfängt, jedoch meist erst am späten Nachmittag endet. Bei ihnen dauert eine Schulstunde volle 60 Minuten, also 15 Minuten länger als bei uns. Nach der ersten Unterrichtsstunde gibt es eine etwas längere Frühstückspause, in der die Schüler sich in ihrer Kantine zum Essen treffen. Der Eingang der Schule ist sehr ungewöhnlich, da jeder Schüler eine extra Karte hat, um in die Schule einzutreten.

Das Lyzeum in Moskau ist auf Naturwissenschaften spezialisiert, weswegen die Schüler hauptsächlich Mathe-, Physik- oder Chemieunterricht haben. Es gibt auch Fächer wie Sport, Politik und Wirtschaft oder Geschichte, jedoch sind diese nur nebensächlich. Es gibt viele Fachräume, besonders für Physik, in welche nicht mehr als 20 Schüler passen. An der Schule gibt es ungefähr 150 Schüler, weshalb eine Klasse nur 10-20 Schüler hat.

Ich persönlich konnte mehrfach am Matheunterricht teilnehmen. Der Unterricht war ähnlich aufgebaut wie bei uns. Zuerst werden die Hausaufgaben besprochen und danach Fragen beantwortet. Nachdem die Hausaufgaben besprochen wurden, bleibt meist nur eine Viertelstunde für Übungsaufgaben. Die Schüler sind aufmerksam und ruhig, weswegen der Lehrer seine Stimme schonen kann, was an unserer Schule nicht immer der Fall ist. Insgesamt finde ich den Unterricht sehr bereichernd und verständlich.

Im Großen und Ganzen war der Austausch eine positive Bereicherung, da ich jetzt ein besseres Bild von den russischen Schulen beziehungsweise den russischen Schülern habe.


Irene: 

Während des Schüleraustauschs der Winfriedschule Fulda mit dem Moskauer Lyzeum erfuhren wir Einiges über die Lernmethoden und den Unterricht.

Dieser beginnt in Moskau um 9:00 Uhr und geht manchmal bis in den Nachmittag hinein (16.00-17.00). Da das Lyzeum auf Naturwissenschaften spezialisiert ist, werden Fächer wie Mathematik und Physik (8 Wochenstunden!) besonders gefördert, weshalb man wiederum anderen wichtigen Unterricht, z.B. den Sprachenunterricht (3 Stunden Englisch pro Woche!) sehr vernachlässigt. Selbst in den zehnten Klassen werden Sprachen auf einem Niveau unterrichtet, das in Deutschland dem der sechsten Klasse entsprechen würde.

Die Schüler haben eine unglaublich hohe Arbeitshaltung und Lernmotivation, was wahrscheinlich vor allem daran liegt, dass die Lehrer sehr hohe Ansprüche stellen. An dem Lyzeum hatte jeder Schüler das Ziel besser zu sein als seine Klassenkameraden, was er auch in Wettbewerben (jeweils am Wochenende, also am Sonntag!), die über das ganze Jahr verteilt waren, beweisen konnte. Es gibt außerdem ein zusätzliches Fach namens Experimentelle Physik, das den normalen naturwissenschaftlichen Unterricht ergänzt.

Nach dem normalem Unterricht finden an dem Lyzeum Nachmittagsaktivitäten statt, wodurch die Schüler keine schulexternen Hobbys haben. Ihnen wird verschiedenes angeboten (z.B. Tanzen, Theater, Basteln, andere Sportarten, etc.), was an unserer Schule höchstens als AG organisiert wäre, jedoch meistens von den Schülern privat in Vereinen ausgeübt wird.



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