Erfahrungsbericht Moskau 2016

Schon am frühen Morgen des 07.10.2016  war unsere „kleine“ Austauschgruppe, die aus 18 Leuten bestand, zunächst Richtung Frankfurt aufgebrochen. Im Zug waren wir fürchterlich aufgeregt und konnten es nicht erwarten, unsere Austauschpartner in Moskau zu treffen. Am Flughafen angekommen, folgte nur noch ein schnelles „Abschiedsselfie“ und schon im nächsten Augenblick saßen wir endlich im Flugzeug. Nach rund 3 Stunden landeten wir dann in Moskau. Schon vorher von oben konnte man das große und wunderschöne Panorama der russischen Hauptstadt erkennen.

Gleich nach unserer Ankunft wurden wir herzlichst von unseren Austauschpartnern empfangen, dann musste ich auch schon los. Vom Flughafen bis zur Innenstadt beträgt die Fahrzeit ungefähr 40 Minuten. In der Zwischenzeit habe ich mich mit meiner Austauschpartnerin unterhalten, die mir dann ein wenig von der Innenstadt gezeigt hat, da sie nicht weit entfernt wohnte. Nach der informationsreichen Fahrt wurde ich mit sehr leckerem Essen empfangen. Die russische Küche ist allseits bekannt und auf das Essen hatte ich mich ehrlich gesagt, unter anderem, am meisten gefreut! Nach dem leckeren Essen und einem sehr interessanten Gespräch ging es auch schon ins Bett, weil die Schüler in Moskau auch am Samstag in die Schule gehen müssen. Am nächsten Morgen mussten wir erst gegen 7 Uhr aufstehen. Und ich sage bewusst „erst“ , weil meine Route bis zur Schule ungefähr eine halbe Stunde betrug, was für viele Moskauer ein „Privileg“ ist, da viele Schüler/innen aus weiter entfernten Stadtbezirken kommen und teilweise einen Schulweg von 2 Stunden zurücklegen müssen: die Armen! Jedenfalls mussten wir, um zur Schule zu gelangen, "nur" eine russische S-Bahn nehmen und danach noch 3 Stationen mit der Metro fahren. 

Nun zur Schule: Sie befindet sich zwischen einer psychiatrischen Klinik und einem Leichenschauhaus, wer dazwischen eine Schule gebaut hat, besaß meiner Meinung nach einen ziemlich eigenartigen Humor. Es gibt am Lyzeum 1511 insgesamt nur 3 Jahrgänge. (9.-11. Klasse) Das gesamte Schulniveau ist vielleicht nicht unbedingt mit einem Gymnasium zu vergleichen, aber der Physik- und Mathematikunterricht, der an Gymnasien in Deutschland gegeben wird, scheint mir im Vergleich zu dem russischen Unterricht weit weniger anspruchsvoll. Ihnen wird der Stoff früher und intensiver beigebracht, da es eine Schule ist, die sich auf  Physik, Informatik und Mathematik spezialisiert hat. Außer ihrem Lyzeum müssen die Schüler/innen auch das „MIFI“ besuchen (Mathematisch-Physikalisches Institut, Hochschule in Moskau), wo sie an Vorlesungen teilnehmen, die ihnen später helfen werden, die richtigen Methoden auszuarbeiten, um selbstständig verschiedene Ergebnisse zu verschiedenen naturwissenschaftlichen Gesetzen nachzuvollziehen.  Vorlesungen, selbstständiges Arbeiten und Überprüfungen der Kenntnisse (fast jede Woche), daraus besteht ihr Schulleben also von der neunten bis zur elften Klasse. 

Die Schulkleidung muss stets schlicht gehalten werden: Die Hose ( bzw. der Rock) muss schwarz sein und das Oberteil muss weiß sein, was an vielen Schulen in Russland der Fall ist, es gibt allerdings keine „strikte“ Schuluniform.

Zu unserem ausserunterrichtlichen Programm kann man sagen, dass wir alle beliebtesten Sehenswürdigkeiten besichtigt haben - vom Kreml bis zur Christi-Erlöser Kathedrale. Am meisten hat mir die Tretjakov-Galerie gefallen. Dieses Kunstmuseum hat rund 140.000 Werke zu bieten, mit allen möglichen Kunstrichtungen. Man könnte sie mit dem französischen Louvre vergleichen. Der Arbat hat mir auch sehr zugesagt! Die eine etwa einen Kilometer lange Straße im historischen Zentrum von Moskau befindet sich schon seit dem 15. Jahrhundert in Moskau und gehört damit zu den ältesten bis heute erhaltenen Straßen der russischen Hauptstadt. Sie hat alle möglichen Dinge zu bieten: Straßenkünstler, kleine Kaffees, Souvenirshops bis hin zu Restaurants und Hotels.

Generell sind die Menschen in Moskau sehr offen und hilfsbereit. Unsere Austauschgruppe hat sich problemlos mit den Leuten aus Moskau anfreunden können. Nicht nur das, zum Ende hin wurden wir eine Gemeinschaft und man konnte uns nicht mehr trennen. 

Ich bin sehr froh, dass ich diesen Austausch gemacht habe, weil ich vieles über die Stadt erfahren habe, aber auch viele neue Bekanntschaften machen konnte! Ich hoffe, dass wir genauso viel Spaß haben werden, wenn die Austauschgruppe aus Moskau zu uns nach Fulda kommt! Bis dahin schreiben meine Austauschpartnerin und ich über verschiedene Internetseiten weiter.

Katharina Peregudov

Bildergalerie Moskau 2016



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