Erhitzt, gefrostet, zerlegt - Fahrzeugteile im Dauerstress04.06.2017 11:31
Von: Leon Wingenfeld Physik-Leistungskurs besucht "Accredited Test Center" der EDAGDer Leistungskurs Physik des diesjährigen Abiturjahrgangs unternahm Anfang Mai eine halbtägige Exkursion zu dem mittlerweile international agierenden Unternehmen EDAG. Der Engineering-Experte für Automobilindustrie in Fulda zeigte den neun Physikschülern das "Accredited Test Center", welches im Rahmen des Qualitätsmanagements zahlreiche Prüfungen unternimmt. So werden von Sicherheitsgurten über Lederbezüge bis zur Karosserie sämtliche Teile eines Fahrzeuges auf beliebige Belastungssituationen getestet. Zu Beginn der Veranstaltung trafen sich der Physikleistungskurs von Herrn Hartmann und Frau Detig mit einem enthusiastischen Mitarbeiter der EDAG Engineering GmbH am Standort Steinauer Straße, an welchem auch die bekannte Show-Garage zu finden ist. Nachdem sämtliche Smartphones zur Geheimhaltung abgegeben wurden, konnte es auch schon mit einer Führung durch die verschiedenen Abteilungen des "ATC Fulda" losgehen. Besonders positiv fassten die Zuhörer dabei die anschaulichen Erklärungen auf schülerfreundlichem Niveau auf. Von Langzeittests mit einer Dauer von über 1000 Stunden bis zu kurzen Prüfungen auf Kälte- oder Hitzeschocks wurden Prüfungsmaschinen zur Temperaturbeständigkeit vorgestellt. Dabei betonte der Gruppenleiter, dass dazu auch die Untersuchung auf das Brennverhalten gehöre. Nicht zuletzt müssten extrem hochpreisige Bauteile von Luxusfahrzeugen zerschnitten und anschließend geprüft werden. Insgesamt sei das Labor mit einem Spielplatz für zerstörerische Naturen zu vergleichen; jedoch mit dem Unterschied, dass anschließend ausführliche Analysen zu Verbesserungsmöglichkeiten des Produktes angefertigt werden müssten. Neben Laboren für die Elektrik betreffende Prüfungen wurden ebenfalls Maschinen zur Sonnenlichtsimulation vorgestellt. Als besonders interessant stellte sich die Abteilung für Rüttelversuche heraus. Der in diesem Fachgebiet spezialisierte Mitarbeiter erklärte dabei die Funktionsweise des sogenannten "Shakers". Dieser basiere auf dem Versuch der Induktionskanone, welcher sogar ein Jahr zuvor im Leistungskurs durchgeführt wurde. Nach Angaben des Mitarbeiters erreiche der "Shaker" eine Frequenz von bis 2000 Hertz. Bei bestimmten Frequenzen schütte der Körper dabei das Stresshormon Adrenalin aus. Dies mache es in Sommermonaten bei Temperaturen von bis zu 35 Grad zu einem körperlich herausfordernden Job; für ihn jedoch zu genau dem richtigen. Im Namen des Physik Leistungskurses bedankte sich Herr Hartmann für die interessante Führung und machte sich gemeinsam mit dem zufriedenen Leistungskurs auf den Rückweg zur Schule. | |
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