Methodentag zum Thema Performanz der Jahrgangsstufe 10 an der Winfriedschule23.03.2016 14:50
Von: Martin Lindenthal Powerpointkaraoke war der „Renner“„Das war ein gelungener Tag!“, so die einhellige Meinung aller Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen an der Winfriedschule. Hinter ihnen liegt ein Tag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. In sechs Gruppen, die jeweils von den Teamern Tanja Kröll, Thomas Stey, Ulrich Oehlke, Christian Hartmann, Michael Klemm und Martin Lindenthal geführt wurden, lernten die Teilnehmer, wie es gelingen kann, eine gute Präsentation zu halten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los. Den Teilnehmern wurde zunächst die Frage gestellt, was alles zu einer gelungen Präsentation gehöre, worauf sie in kurzen Einzelvorträgen antworteten. Der Teamer klassifizierte diese Stichpunkte in fünf verschiedene Kategorien: der rhetorischen Situationsanalyse, der Argumentation, Sprache und Aufbau, Medieneinsatz und der Performanz. Die Performanz stand von nun ab im Vordergrund. Mit den Schülerinnen und Schülern wurde erarbeitet, wie der Vortragende vor dem Publikum stehen sollte. Dabei wurde den Teilnehmern schnell klar, wie ein Präsentierender auf sein Publikum wirkt, wenn er beispielsweise die Hände in den Hosentaschen hält, wenn er sich dem Publikum abkehrt – etwa immer wieder auf die Folie schaut, oder wie wild über die Bühne „tigert“. Ganz anders wirkt ein Vortragender auf das Publikum, der seine Hände sinnvoll bei Gesten einsetzt, die Stimme moduliert und auch sinnvolle Pausen einhält. Zwei Beispiele, die keynotespeache zur Vorstellung des i-phone 1 von Steve Jobs und eine bewusst stumm gezeigte Präsentation eines Science-Slammers unterstrichen das gemeinsam Erarbeitete. Wie gut Präsentationen sind, kann im Klassenverband nur besprochen werden, wenn man mit der Gruppe eine Feedbackkultur eingeführt hat. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie man in drei Schritten ein sinnvolles und faires Feedback geben kann. Dazu gehört, was man beobachtet hat, wie dies auf einen selbst gewirkt hat und welchen Tipp man dem Vortragenden geben kann. Dies Regeln wendeten die Teilnehmer anschließend an, um von den Schülern gehaltene „Einstiege“ in Themen wie, „Fotosynthese, Klimawandel, Erdbeschleunigung und Oxidation“ zu beurteilen. Der zweite Teil des Vormittags stand ganz im Zeichen der Performanz. Die Schülerinnen und Schüler wurden in Gruppen zu jeweils vier Personen aufgeteilt. Aufgabe jeder Gruppe war es, eine Powerpointpräsentation zu halten, die sie allerdings vorher nicht kannte. Dazu hatte jeder Teilnehmer zwei Minuten Redezeit. Der besondere Kick war, dass dieser Vortrag mithilfe einer Videokamera aufgezeichnet wurde, um mit den Schülerinnen und Schülern anschließend eine Feedbackrunde halten zu können. So sehr dies von den Schülerinnen und Schülern vorher „gefürchtet“ wurde, so sehr hat es ihnen dann auch Spaß gemacht. Dies ging sogar soweit, dass die Hälfte der Teilnehmer nach empfangenem Feedback noch eine Runde „Powerpointkaraoke“ spielen wollte, um die Fehler zu vermeiden, die sie vorher gemacht hatten. Einige Gruppenteilnehmer zogen es sogar in Erwägung, diese Übung auf der nächsten Geburtstagsfete auszuprobieren (ob dies ernst gemeint war, ist dem Autor dieses Artikels bei Redaktionsschluss nicht ganz klar gewesen). Gestärkt aus der Mittagspause konnte die Jahrgangsstufe dann dem Vortrag von Herrn Dr. Vogel (Theoretischer Physiker der Universität Frankfurt) beiwohnen und beurteilen, ob dieser die Kunst der Rhetorik und der Performanz beherrscht. Sein Vortrag „Physik in Hollywood“ begeisterte von Anfang an alle Teilnehmer. Geschickt sprach er sein Publikum mit Filmsequenzen an, die vielen schon bekannt waren. Nach Betrachten des jeweiligen Ausschnitts stellte Vogel die Frage, ob dies, was gerade beobachtet wurde, auch physikalisch machbar sei? Im berühmten Kinofilm „Fluch der Karibik II“ beispielsweise wird ein Affe aus einer Kanone abgefeuert, um auf das gegnerische Schiff zu gelangen. Abgesehen von der Hitze, die dabei auf den Affen einwirkt, wollte Vogel wissen, ob der Affe dies tatsächlich in der durch den Film vorgegebenen Zeit schaffen könne. Nach einer für alle Schülerinnen und Schüler nachvollziehbarer Rechnung wurde klar, dass dies nicht klappen könnte, der Affe würde nach ca. 5 m ins Meer fallen und das ca. 50 m entfernte Schiff nicht erreichen. Viele noch weitere anschauliche Beispiele kamen in Vogels Vortrag vor und so endetet er mit der TOP 3 der schlechtesten Hollywoodfilme. Auf sehr humorvolle Weise machte er dem Publikum klar, dass Han Solo alias Harrison Ford im der star wars Verfilmung gegen den Kugelhagel der Sturmtruppen nicht den Hauch einer Chance gehabt hätte, selbst wenn man für ihn sehr günstig angenommen hätte, dass „die Besten der Besten“ immer nur rein zufällig durch die Luft geschossen hätten. Der Vortrag endete mit einem langanhaltenden Applaus der gesamten Jahrgangsstufe. Herr Klemm bedankte sich im Namen aller Anwesenden bei Herrn Dr. Vogel und auch bei ansässigen Firma Gutsche, die dankenswerterweise durch ihre Geldspende diesen Vortrag möglich gemacht hatte. | |
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