Physikinteressierte Oberstufenschüler absolvierten MINT-Workshop

04.02.2013 20:43

Von: Christoph Kreß (Schüler des LK-Physik Klasse 11)

MINT Schülerforum DIN e.v. „Normung und Offshore Windenergie“ vom 17.-18. Januar 2013 in Hamburg

Was wäre das wohl für eine Welt die keine Normen besäße? Eine Welt in der die Stühle vielleicht nach hinten kippen, die Türen für einige zu schmal oder zu niedrig sind oder brücken die nicht die nötige Stabilität haben und einstürzen, wenn es das DIN nicht gäbe. Denn genau das ist die Aufgabe des deutschen Instituts für Normung e.V.. Auf dem Forum ging es besonders um die Normung bei Offshore-Windkraftanlagen. Inwieweit ist Normung bei Offshore-WKA wichtig? Welche Prozesse werden dadurch sicherer oder leichter?

Am MINT Schülerforum DIN e.V. erhielten wir 20 Jugendlichen aus der 10.-13 Jahrgangsstufe Informationen über das DIN e.V.. Das Forum wurde in Zusammenarbeit des DIN e.V. und des Vereins MINT-EC gestaltet. Wir hörten verschiedenen Vorträgen zu welche uns klar machten, wie wichtig die Normung ist und wie eine Normung abläuft. Zuerst wird ein Antrag gestellt. Dieser wird vom zuständigen Unterverein des geprüft und stattgegeben ob die Norm sinnvoll ist. Wenn dem Antrag stattgegeben wird, werden aus verschiedenen Unternehmen die an der Norm Interesse haben eingeladen. Diese beraten sich über die Norm und wichtige Inhalte und müssen im  Konsens (Einigung ohne Gegenstimme) Beschlüsse bestätigen.

Wolfram Braasch von der Windkraft Union AG machte in seinem Praxisvortrag den Nutzen von Normen für ein Unternehmen im Bereich Offshore-Windenergie deutlich. Ebenfalls erhielten wir Informationen über den Bau einer solchen WKA und die damit verbundenen Probleme. Bei Offshore-Windkraftanlagen spielen Normen eine wichtige Rolle: von der persönlichen Schutzausrüstung der Mitarbeiter einer Plattform über den Korrosionsschutz der WKA bis hin zur Offshore-Kabelverlegung. Wolfram Braasch kam zu dem Schluss, dass standardisierte Prozesse, Bauteile und Systeme die Risiken, die auf einer Offshore-WKA möglich sind, deutlich minimieren können.

Am Ende des zweiten Tages entwickelten wir in einer simulierten Normungssitzung eine eigene Norm. Ziel der Norm war es, eine Richtlinie für das Notfallmanagement auf einer Windkraftanlage zu erstellen. Wir definierten Begriffe, klassifizierten Gefahrenzonen auf einer WKA und bewerteten das Risiko dieser Gefahrenzonen. Während des Planspiels merkten wir, wie schwierig es ist, sich im Konsens zu einigen. Schwierig war es die verschiedenen Vorstellungen und Interessen in einem Konsens zu vereinen. Trotz alledem schafften wir es schlussendlich einen ersten Entwurf der Norm fertig zu stellen.



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