MINT-EC Hauptstadtforum & MINT-EC Camp Elektromobilität

25.04.2017 22:12

Von: Aaron Tadesse und Jona Sippel

Interessante Tage in Berlin und Bochum unter MINT-Begeisterten aus ganz Deutschland

Vom 23. bis 25. Februar 2017 verbrachten wir drei aufregende Tage beim jährlich stattfindenden Mint-EC Hauptstadtforum in Berlin. Am Ankunftstag wurden wir, nachdem wir im naheliegenden Hostel eingetroffen waren, um unser Gepäck abzulegen, am späten Nachmittag herzlich im Veranstaltungsforum Kosmos empfangen, wo uns auch schon leckere Snacks und Getränke erwarteten.

Nach der offiziellen Eröffnung des Hauptstadtforums durch Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender MINT-EC, gingen wir zu den Fachvorträgen, für die wir uns vorher entschieden hatten. Der Vortrag über Astroteilchen, den wir uns anhören wollten, wurde leider  aufgrund eines Krankheitsfalles abgesagt, sodass wir einen Vortrag besuchten, der sich mit dem interessanten Metall Magnesium befasste. Darin erfuhren wir nicht nur neueste Forschungsergebnisse, sondern lernten auch etwas über die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Naturwissenschaften kennen.

Am zweiten Tag besuchten Vincent und ich die TU Wildau am Rande Berlins, um an einem Workshop über „Telomatik“ teilzunehmen, welcher sehr interessant von zwei Studenten gestaltet wurde und bei dem wir Spaß am Programmieren von kleinen Zweirädern hatten. Diese sollten so konfiguriert werden, dass sie in einem geschlossenen Raum nicht gegen die Wände anstoßen oder etwa andere Fahrzeuge anfahren.

Jona nahm am Workshop „Tiefe Temperaturen“ teil. Wie erzeugt man tiefe Temperaturen, um flüssige Luft herzustellen, genauer, um den Stickstoff der Luft zu verflüssigen? Dies wurde in der zentralen Gasverflüssigung der Technischen Universität Berlin vorgeführt und erklärt. Danach ging es ab ins Labor, wo wir Versuche mit flüssigem Stickstoff machen konnten. Nach den klassischen spielerischen Versuchen wie beispielsweise dem Einfrieren eines aufgeblasenen Luftballons, der plötzlich ganz klein wurde, oder dem Zerschmettern einer gefrorenen Rose, welche wortwörtlich in 1000 Stücke zerbrach, kamen wir zu wissenschaftlicheren Experimenten wie dem Phänomen der Supraleitung. Elektrische Leiter verlieren bei sehr sehr tiefen Temperaturen ihren Widerstand und Leiter ohne Widerstand können elektrische Energie ohne Verlust transportieren. Eine faszinierende Vorstellung  für die Energieversorgung. Forscher arbeiten daran, Materialien zu finden bzw. zu konstruieren, bei denen diese Sprungtemperatur möglichst hoch ist, dabei ist die Siedetemperatur von Stickstoff (-196°C) schon sehr hoch. Diese Eigenschaft von Supraleitern lässt sie auch aufgrund ihrer Wechselwirkungen mit Magnetfeldern über Magneten schweben. Zum Abschluss gab es noch ganz schnell frisch selbstgemachtes Eis, natürlich mit flüssigem Stickstoff.

Es waren gelungene, interessante Workshops der MINT400 mit Experimenten, die man in der Schule eher selten sieht.

Gegen Abend trafen wir uns erneut im Kosmos, wo wir von Ralph Caspers durch ein amüsantes Abendprogramm geführt wurden. Thomas Reiter, ESA Koordinator internationale Agenturen und Berater des Generaldirektors, berichtete als Europas erfahrenster Astronaut über seine Erlebnisse im All und seinen persönlichen Werdegang. Danach fand die Preisverleihung zum internationalen Chemiewettbewerb des Royal Australian Chemical Institute und des englischsprachigen MINT-EC SchoolSlam mit British Council statt.

Am nächsten Tag konnten wir noch ein paar Stunden zur freien Verfügung in der Hauptstadt genießen, bevor wir die Heimreise antraten. Insgesamt konnten wir drei spannende und interessante Tage in Berlin auf der MINT400 verbringen.

Zwei Wochen später haben Emily und Michel am MINT-EC-Camp (E-)Mobilität in Bochum teilgenommen. Zur Einführung in die Thematik wurden die klassischen Verbrennungsmotoren untersucht. In der Produktionswerkstatt des BOmobils, einem Elektrokleintransporter der Hochschule Bochum, bauten die Schülerinnen und Schüler Verbrennungsmotoren selbständig auseinander, um die Funktionsweise zu ergründen.

Den zweiten Camptag verbrachte die Gruppe an der Graf-Engelbert-Schule. Dort schlugen sie den Bogen von Oersted und dessen Beobachtungen zur magnetischen Wirkung fließenden Stroms hin zu dem elektrodynamischen Prinzip von Siemens. Durch Reproduktionen der Versuche Hans Christian Oersteds, der 1820 den Zusammenhang zwischen Elektrizität und Magnetismus entdeckte, erforschten die Schülerinnen und Schüler, wie Magnete von elektrischen Strömen beeinflusst werden. Weitere Versuche führten sie zu dem von Werner von Siemens entdeckten dynamoelektrischen Prinzip. Auf diesen Grundlagen bauten die Schülerinnen und Schüler selbst Elektromotoren. Ein paar Schritte weiter haben die Studierenden des SolarCar-Teams der Hochschule Bochum ihren selbstkonstruierten Solar-Rennwagen vorgestellt. Mit ihm wollen sie an der World Solar Challenge in Australien teilnehmen. Bei der Firma Vogelsang Elektromotoren GmbH durften die Teilnehmenden nach der Betriebsbesichtigung selbst noch einmal aktiv werden. Dort demontierten und remontierten sie Elektromotoren.



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