Journalismus – trotz rückläufiger Auflagenzahlen der Printmedien ein zukunftsträchtiges Berufsfeld28.11.2019 01:21
Von: Kevin Keller (E-FL2) „Bei einem Artikel muss das Wichtigste immer nach vorn, also Wer? und Was?“, sagt Michael Tillmann während seines Besuchs in der Berufsorientierungsstunde der Winfriedschule Fulda am 21. November 2019. Herr Tillmann ist Chefredakteur der Fuldaer Zeitung und seit 40 Jahren journalistisch tätig. Elementar für eine journalistische Ausbildung sei die Neugier. Bei seinem Beruf gehe es nicht darum, Antworten zu geben, sondern Fragen zu stellen. Zwar sei kein Journalist vollkommen neutral und auch ihn „jucke“ es manchmal, seine Meinung zu einem Thema kundzutun, doch damit halte er sich lieber professionell zurück. Er arbeite zusammen mit 50 Redakteuren und 300 freien Mitarbeitern. Früher konnten nur Studierte Journalisten werden. Wer aus der Praxis kam, habe keine Chance gehabt. Als er Chefredakteur wurde, habe er dies geändert. Besonders freue er sich über Schülerinnen und Schüler, die bei der Fuldaer Zeitung arbeiten wollen. Pro gedruckte Zeile gebe es für sie 18 Cent und für ein veröffentlichtes Bild 15 Euro. Tillmann hält es für bedenklich, dass die „Lügenpresse“-Vorwürfe immer mehr in der Breite der Gesellschaft ankommen. Es sei verwerflich, Journalisten zu unterstellen, sie würden bewusst schlechte Arbeit leisten und Fehlinformationen streuen. Die Fuldaer Zeitung habe eine Auflage von 37.000 und damit etwa 110.000 Leserinnen und Leser. Obwohl die Auflage jährlich um 2 Prozent sinke, gibt sich der Chefredakteur zuversichtlich. Man müsse die Zeichen der Zeit erkennen und reagieren: „In Deutschland wird mehr gelesen, aber es wird anders gelesen.“ Den klassischen Zeitungsjournalisten gebe es nicht mehr. Heutzutage müsse ein Journalist multimedial sein. Denn die Jugend binde sich nicht mehr an ein bestimmtes Produkt, sondern lese Artikel von verschiedenen Berichterstattern, bevorzugt online. Deshalb baue die FZ ihre Online-Angebote ständig aus. | |
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