Besuch aus Uganda in der Klasse 10F2

13.05.2019 20:27

Von: Constanze Schneider

Am Donnerstag, den 9.5.2019, gab es in der Klasse 10F2 besonderen Besuch. Kyambadee und Claire Edwards aus Uganda stellten das Sozialprojekt „Bicycles for Uganda“ vor.

Für die Schülerinnen und Schüler war es mitunter schwer vorstellbar, dass die Bereitstellung eines einzigen Fahrrads den Lebensunterhalt einer Großfamilie sichern kann. Die Organisation um Kyambadee erwirbt die Fahrräder mittels Spendengelder und vergibt sie an bedürftige Familien, die meistens im ländlichen Gebiet leben. Um sicherzustellen, dass die Fahrräder nicht einfach weiterverkauft werden oder verloren gehen, versichern die Empfänger in einer Vereinbarung, dass das Fahrrad tatsächlich zu dem vorher besprochenen Zweck eingesetzt wird. So hilft es z.B. den Frauen, statt 20 Liter Wasser in schweren Kanistern über lange Strecken auf dem Kopf zu tragen, stattdessen nun 60 Liter vom Brunnen zu ihrem Haus zu transportieren. Häufig werden große Mengen Zuckerrohr zum Markt transportiert. Der Verdienst sichert den Lebensunterhalt der Familie.

Einige Geschichten waren sehr rührend und für unsere Verhältnisse kaum zu glauben: So half die Bereitstellung eines Fahrrads einem vierzehnjährigen Mädchen, sich selbst und ihre zwei Geschwister zur 10km entfernten Schule zu transportieren.

Oftmals werden Fahrräder in der Werkstatt zu Rollstühlen umgebaut, sodass auch Familienmitglieder mit körperlicher Beeinträchtigung wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. 

Uganda zählt zu Afrikas größten Einwanderungsländern. Obwohl in Uganda nur halb so viele Menschen leben wie in Deutschland, beherbergt das Land rund 1,3 Millionen Flüchtlinge. Die Organisation stellt Solarkocher und auch Fahrräder zur Verfügung. Kyambadee Edwards sagte dazu einfach nur: „Everyone can come. We know what it means to experience war.“

Welch hohes Luxusgut Schulbildung darstellt, wurde auch deutlich, als Familie Edwards davon berichtete, dass all ihr Verdienst beinahe ausschließlich in die Unterbringung ihrer beiden Söhne in einem Internat fließt. Die Familie erhofft sich für ihre Kinder einen guten Start ins Erwachsenenleben. Ob die beiden Söhne tatsächlich jemals einen Beruf ausüben werden, ist in Uganda sehr ungewiss.

Wer sich näher informieren will oder sogar für den Erwerb eines Fahrrads spenden will, kann hier weiterlesen:



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