Rege Teilnahme am Girls‘ und Boys‘ Day

08.05.2018 19:56

Von: Matthias Hansen

Carla beim selbstständigen Vermessen.

Mehr als 280 Winfriedschülerinnen und -schüler nutzten den diesjährigen Girls‘ und Boys‘ Day am 26. April 2018, um in Unternehmen, Behörden und anderen Einrichtungen einen Einblick in Berufe zu erlangen, die als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ gelten. Es folgen vier Erlebnisberichte von Teilnehmern aus den Jahrgangsstufen 5 und 7:

 

Julius Klering und Jannik Stengel (5d) berichten:

„Wir waren am Boys‘ Day in der Praxis für Bewegungstherapie bei Frau Klering. Dort fanden Rückbildungskurse statt für die Frauen nach der Geburt. Frauen, die ihre Kinder dabei hatten, konnten sie im Nebenraum betreuen lassen.

In der Gymnastikstunde lernten die Frauen zum einen wieder fit zu werden und in Form zu kommen, zum anderen wie sie den Alltag mit ihrem Kind gut meistern können.

Unsere Aufgabe war es einerseits, bei der Kinderbetreuung zu helfen, andererseits am Kurs teilzunehmen. Da zwei Gymnastikstunden stattfanden, konnte jeder von uns an beiden Sachen teilnehmen.

Die Kinderbetreuerin Petra beantwortete uns viele Fragen über Babys und und das Thema Kindererziehung.

In der Gymnastikstunde lernten wir Kraft-, Dehnungs- und andere Übungen kennen, um gut mit stressigen Situationen umgehen zu können.

Außerdem halfen wir Frau Klering den Kursraum vorzubereiten und bauten auch wieder ab.

Zu ihrer Aufgabe gehört auch Papierkram. Auch da konnten wir helfen.

Uns hat es Spaß gemacht und wir haben auch viel über Babys gelernt.“

 

Lina Castaldi und Lisa Schmitt (5d) absolvierten den Girls‘ Day im Wildtierpark Gersfeld:

„Als wir ankamen, erwarteten uns Dieter und Marco schon. Als erstes packten wir mit Marco Futter für die kleinen Tiere zusammen. Wir nahmen mit: Brötchen und Kohl für die Hasen und Meerschweinchen und Körner für die Rebhühner, Pfauen und Fasane. Anschließend sind wir mit Dieter mit dem „Futtermobil“ losgefahren und brachten den Rhönschafen, den Hängebauchschweinen, den Mufflons, den Heidschnucken, dem Sikawild, dem Rotwild, den Wisenten, den Wildkatzen und vielen anderen Tieren Futter.

Nachdem wir wieder zurückgekommen waren, halfen wir Marco beim Saubermachen der Vogelkäfige.

Als wir fertig waren, fuhr Lina mit Dieter zum Wildgatter und brachte ein paar Bretter an den Holzzaun an. Währenddessen säuberte Lisa mit Marco den Waschbärkäfig.

Anschließend brachten wir mit Marco abgeschnittene Äste und den Wachbärkot mit dem Traktor in den Wald.

Am Schluss durften wir uns ein Eis aussuchen und bekamen zum Abschied eine Pfauenfeder geschenkt.

Es war sehr interessant und hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir danken allen, die uns diesen tollen Tag ermöglicht haben.“

 

Carla Marie Bohl (5f) besuchte im Rahmen des Girls‘ Day das Vermessungsbüro Eckstein:

"Am Donnerstag, den 26. April 2018, um 08:00 Uhr ging es los. Zusammen mit Andreas Eckstein, dem Chef des Vermessungsbüros Eckstein, fuhr ich mit dem Auto nach Loheland. Dort trafen wir den Messgehilfen Philipp und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Friedhof im Wald, den wir an diesem Tag vermessen sollten. Zuerst luden wir alle Geräte aus dem Auto und stellten sie an verschiedenen Orten auf. Dann starteten wir mit dem Vermessen. Ich durfte sogar eine "Möhre" in den Boden schlagen. Eine "Möhre" ist ein Vermarkungskegel, der zum Markieren von Punkten im Erdreich dient. Außerdem lernte ich z. B. noch ein "Tachymeter" (zum schnellen Auf- und Einmessen von Punkten) und ein "Prisma" (zum Abstecken oder Überprüfen von rechten Winkeln) kennen. Einmal durfte ich sogar selbst vermessen, nachdem Andreas die Geräte extra für mich eingestellt hatte.

Um 14:00 Uhr endete ein ereignisreicher Tag für mich, an dem ich den Beruf des Vermessungstechnikers kennenlernen durfte."

 

Leonard Röder (7FL2) hat seinen Boys‘ Day im Pflegeheim verbracht:

„Altersheime werden in Filmen, Büchern und auch in der aktuellen Presse oft als Orte des Grauens dargestellt: stinkende Zimmer, depressive und demente Menschen, überforderte Pflegekräfte und schlechte Arbeitsbedingungen. Aber wie ist es wirklich? Genau das wollte ich am Boys‘ Day herausfinden.

Als ich um 08:00 Uhr im Kursana Domizil in Künzell ankam, war bei den Bewohnern gerade Frühstückszeit. Ich wurde gleich durch die verschiedenen Pflegebereiche geführt und den Senioren vorgestellt. Dann ging es auch schon los, denn ich war ja zum Arbeiten hier und nicht zum Zugucken. Teller abräumen, Lätzchen anziehen und Kaffee nachschenken… Puuuh, da kommt man ganz schön ins Schwitzen. Nachdem alle fertig waren, war es Zeit, den gemeinsamen Gottesdienst vorzubereiten, denn heute gab es eine Vielzahl an Programmpunkten. Doch bevor die Liturgie starten konnte, mussten beim Zeitunglesen noch die „News“ gecheckt werden.

Als nach dem Gottesdienst wieder alle im Aufenthaltsraum oder in ihren Zimmern waren, gab es noch eine Besonderheit: Mit Musik und Sektempfang wurde die Goldene Hochzeit eines Ehepaars gefeiert. Sogar der Bürgermeister war da. Nach dieser Aufregung gab es erst einmal Mittagessen für die Bewohner des Pflegestifts. Wenig später war auch für viele Mitarbeiter und mich Mittagspause. Ich hörte, wie sich zwei Angestellte unterhielten über den großen Stress, den sie und ihre Kolleginnen und Kollegen haben, und über die große psychische Belastung infolge der oft bewegenden Patientengeschichten.

Nach der Pause wurde ein wenig geräumt. Und dann war auch schon ein anstrengender, zum Nachdenken anregender Tag für mich zu Ende.

Ich weiß, dass es den meisten Menschen in diesem Pflegeheim gut geht, kann aber nicht beurteilen, wie es woanders ist. Sicher ist der Job als Pflegehelfer nicht einfach, wird teilweise schlecht bezahlt und ist oft unterbesetzt. Aber das Lächeln in den Gesichtern der Senioren, wenn man ihnen hilft, und die Einsicht in das, was man am Ende des Tages alles bewirkt hat, ist mehr als eine Entschädigung für alle Mühe.“



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