Zeitreise mit Verspätung02.09.2018 20:34
Lateinfahrt der Jahrgangstufe 8 in die Römerstadt MainzParallel zur Metz-Fahrt der Französisch-Lerngruppen machten sich 40 Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Fischer, Frau Friedrich, Frau Rehs und Herrn Haubs mit der Bahn auf nach Mainz, um dort die noch sichtbaren Spuren der Römer zu erkunden. Dank fast 1 Stunde Verspätung der Bahn (Zeitreisen sind eben doch eine Herausforderung!) wurde der Besuch im Schifffahrtmuseum zu einer kurzen Stippvisite, die jedoch einen plastischen Eindruck vom antiken Bootsbau und der Verteidigung der Rheingrenze gegen eindringende Germanen vermittelte. Eindrucksvoll und tiefgehend gestaltete sich dagegen der Besuch im unterirdischen Ausgrabungsareal des Tempels der Isis und Mater Magna in der Römerpassage. Hier vermittelte der Vortrag mit Führung von Herrn Teuerjahr von der Taberna Archäologica Mainz sehr authentisch das Leben und Treiben der Menschen, besonders der in Mainz stationierten Soldaten zur Zeit des Kaisers Vespasian (69-79 n. Chr.). Ausgrabungsfunde konnten bestaunt werden, Fluchtäfelchen und Opfergaben erzählten realistische Geschichten und erweckten die Antike zu neuem Leben. Auch im Stadtgebiet verteilte Reste von römischen Bauwerken konnten bestaunt werden (oder vergeblich gesucht werden, weil abmontiert und in Restaurierung). Zuweilen konnten sich die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass eigentlich viel mehr Geld investiert werden müsste, um die altehrwürdigen Ruinen zu erhalten und im rechten Licht erscheinen zu lassen. So bot etwa das römische Bühnentheater am ehemaligen Südbahnhof einen beklagenswerten Anblick, weil verwitterte moderne Holzüberbauten, die wahrscheinlich einem kleinen Publikum als Sitzgelegenheit dienen sollten, das ehemals stolze Bauwerk für bis zu zehntausend Besucher eher wie eine verfallene Baracke erscheinen ließen. Am Ende des Tages konnten wir dann bei schönem Wetter das Rheinufer genießen und uns einen Eindruck davon verschaffen, was es damals für die Römer bedeuten musste, mit technisch primitiven Mitteln eine Brücke über diesen großen Fluß mit einer Fahrbahn von 7 Metern Breite zu errichten. Da kann man nur sagen: Hut ab! Oder wie die heutigen Nachfahren der gallischen Römer sagen: Chapeau!
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