Nachgefragt: Die Finanzminister von Hessen und Thüringen stehen den Schülern der Winfriedschule Rede und Antwort

06.03.2012 20:11

Von: Matthias Hansen und Robert Brand

Für den hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (CDU) ist die Konsolidierung der Finanzen des Staatshaushaltes eine der zentralen politischen Herausforderungen, die im Interesse künftiger Generationen entschieden angegangen werden müsse. Die Notwendigkeit dieses – auch mit Kosteneinsparungen verbundenen – Schrittes gelte es den Bürgern verständlich zu machen, so sein thüringischer Amtskollege Dr. Wolfgang Voß (CDU). Kosteneinsparungen seien durch eine systematische Effizienzanalyse der Verwaltungsstrukturen,  kommunale Strukturreformen (z. B. die Zusammenlegung von Ämtern und den Stellenabbau in der Administration) sowie die Stärkung des Ehrenamtes in der Gesellschaft möglich.

Beide Minister waren am 1. März auf Einladung des Wirtschaftsrats der CDU e. V. im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses zusammengekommen, um vor einem interessierten Publikum aus Vertretern der regionalen Politik und Wirtschaft sowie Schülern der Winfriedschule aus ihrem Arbeitsfeld zu berichten.

Zu Beginn der Veranstaltung referierten Schäfer und Voß zum Thema „Verantwortung des Staates und des Einzelnen – Finanzpolitische Perspektiven 2020“, anschließend traten sie in eine moderierte Diskussion. Den Schluss- und Höhepunkt der Veranstaltung bildete eine Fragerunde, bei der sich die beiden Minister den Fragen der Schülerinnen und Schüler des von Herrn Brand geleiteten Leistungskurses Politik und Wirtschaft stellten.

Friederike Reichel und Melina Schmidt bezogen beispielsweise mit ihrer These, dass die Erwartungen an das Ehrenamt angesichts der steigenden Frauenerwerbsquote und der Anhebung des Rentenalters überzogen seien, kritisch Position zu einer Aussage des thüringischen Ministers Voß. Schäfer bestätigte die von den Schülerinnen vorgebrachten Einwände, verwies aber zugleich auf die steigende Lebenserwartung, wodurch das Potenzial ehrenamtlicher Tätigkeit zunehme. Sein thüringischer Amtskollege betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, die gesellschaftliche Akzeptanz des Ehrenamtes durch transparente Strukturen und eine beständige Würdigung unentgeltlichen Engagements zu stärken.

Die Landesminister Dr. Wolfgang Voß (links) und Dr. Thomas Schäfer (rechts) freuen sich auf die Diskussionsveranstaltung ... und stehen u. a. Friederike Reichel (2. v. rechts) und Melina Schmidt (rechts) Rede und Antwort. Die Moderation übernahm der F.A.Z.-Korrespondent Claus Peter Müller-von-der-Grün (2. v. links).



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