Artikel 3 beim Wort genommen - Sechstklässler der Winfriedschule besuchen im Rahmen ihres Projekttages zum Jubiläum des Grundgesetzes die Ausstellung „Juden in Fulda und der Rhön“ an der Hochschule Fulda

Von: Constanze Schneider

„Wer Vorbilder sucht, diese sind es!“, sagt Dr. Michael Imhof zu den 50 Sechstklässlern der Winfriedschule und meint damit diejenigen Menschen, die es unter Einsatz ihres eigenen Lebens geschafft haben, in der Zeit des Nationalsozialismus Juden zur Flucht zu verhelfen. Dass sich die Juden in Fulda und in der Rhön immer wieder mit Verfolgung und Pogromen konfrontiert sahen, war vielen Jugendlichen neu, ebenso wie die Tatsache, dass direkt in ihren Heimatorten noch Spuren jüdischen Lebens zu finden sind, ohne dass sie es bislang bewusst wahrnehmen konnten.

Gemeinsam mit Joachim Schulz führte Imhof die vollkommen still gewordenen Jugendlichen durch die Ausstellung an der Hochschul- und Landesbibliothek auf dem Campus der Fuldaer Hochschule. Die Klassen 6d und 6f waren im Rahmen ihres Projekttages zum „Tag des Grundgesetzes“ gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern aufgebrochen, sich mit dem Thema der Religionsfreiheit zu beschäftigen. Religionslehrer Raimund Roth hatte beide Klassen bereits im Vorfeld auf das Thema Judentum vorbereitet. Auf einer anschließenden kleinen Stadtführung konnten die Schülerinnen und Schüler auch noch einmal jüdische Gedenkstätten ansehen, von denen die wenigsten unter ihnen bislang überhaupt ahnten.

Bei aller Betroffenheit war es gleichzeitig ein rundum gelungener Projekttag. Wir bedanken uns dafür bei allen Beteiligten! Im Bewusstsein dessen, zu welchen Greueltaten der Mensch in der Lage ist, wenn er sich nicht mit seiner eigenen Vergangenheit beschäftigt, kann es vielleicht gelingen, diesen jungen Menschen ein friedliches Zusammenleben zu sichern.