Projekttag Malerei des Kunst LK09.01.2017 15:08
Von: Louisa Haller Unser Kunst-Leistungskurs beteiligt sich im Jahr 2017 an einem fächerübergreifenden Projekt. Die Chöre der Winfriedschule haben uns eingeladen, an der Gestaltung des modernen Chorwerkes Stabat mater von Carl Jenkins mitzuwirken. Stabat Mater... mit diesem Thema konnten wir zunächst nichts anfangen. Kaum einer im Kunst-LK hatte den Begriff schon einmal gehört, geschweige denn verstanden, worum es dabei geht. Seit der ersten Unterrichtseinheit zu dem Thema wussten wir jedoch von unserem Leistungskurslehrer, Herrn Roth, dass hinter dem Ganzen das Thema Mutterleiden steht. Es geht dabei um das Leiden Marias angesichts des toten Jesus. Dieses Leiden wurde seit dem Mittelalter immer wieder in der Dichtung und Literatur, ebenso wie in der Malerei und der Musik zum Thema der Gestaltung und steht stellvertretend für das viele Leid der Mütter weltweit. Wir versuchten also, mit verschiedenen Methoden diesen enormen Schmerz auf ein Stück Papier zu projizieren. Unser Ziel war, nicht nur die historisch-biblische Situation zu veranschaulichen, sondern auch einen Bezug zu aktuelleren Formen von Mutterleiden zu finden. In diesem Zusammenhang dachten wir sofort an das Leid unzähliger Mütter, die auf der Flucht oder in Kriegsgebieten um ihre verstorbenen Kinder trauern. An ersten Ideen mangelte es uns insofern nicht. Um dazu eine gelungene Darstellung schaffen zu können, machte Herr Roth den Vorschlag, uns die Unterstützung zweier professioneller Künstler zu holen. Als zertifizierte Kulturschule arbeitet die Winfriedschule mit Künstlern aus der Region intensiv zusammen. Leszek Skurski und Joanna Skurska, in Dirlos die Red Corridor Gallery führen und international auf Ausstellungen ihre Werke präsentieren, war einverstanden, uns bei der Gestaltung des Themas zur Seite zu stehen. Einen ganzen Tag sollten wir nur für das Malen Zeit haben. Bereits am Morgen des Workshop-Tages waren wir ziemlich neugierig darauf, wie der Tag gestaltet sein und was dabei herauskommen würde. Wir hatten bereits Wochen vor dem Projekttag mit seiner Vorbereitung angefangen, indem wir beispielsweise Leinwände weiß grundiert hatten. Diese standen jetzt in einem Kunstraum der Winfriedschule, auf Mal-Staffeleien bereit, oder lagen auf großen Tischen. Als das Ehepaar an der Schule ankam, ging es direkt los. Viele von uns begannen damit, ihr Werk mit einem Hintergrund zu versehen, der nicht zu viel Aufmerksamkeit vom Bildmotiv wegnahm, es aber in seinem Wesen ergänzen sollte. Joanna Skurska und Leszek Skurski gaben hilfreiche Tipps dazu, womit eine gute Wirkung erzielt werden könnte, rieten aber auch davon ab, bestimmte Ideen umzusetzen. Anschließend wurde überlegt, wie man das Material, das jeder in Form von Fotos und Skizzen mitgebracht hatte, auf dieser Grundlage in Szene setzen könnte. Während einige mit wasserlöslichen Buntstiften auf der Leinwand eine Vorskizze anfertigten, mischten andere sich schon die benötigten, flüssigen Farben zusammen und trugen sie auf.
Einige beeindruckende Kunstwerke entstanden bereits in den ersten Minuten der Arbeitsphase, wobei die Künstler allerdings darauf bestanden, dass es sich nur um die erste Fassung handelte. Sie wollten aus jedem Bild das Beste herausholen und schlugen vor, mehrere Farbschichten übereinander zu legen, um eine stärkere Wirkung zu erzielen. Bei anderen dauerte es länger, ein Konzept mit einer geeignete Ausdrucksform zu entwerfen. Die Techniken, die sich hierzu im Laufe der Zeit entwickelten, waren so vielfältig und einzigartig, dass es oft schwerfiel, sich nur auf sein eigenes Bild zu konzentrieren. Das Künstlerehepaar achtete währenddessen auch darauf, dass je nach eingeschlagener Bildidee auch die „handwerklichen Grundlagen“ erlernt wurden. Wenn die anatomische Korrektheit der menschlichen Figuren in einem Bild wichtig war, wurde entsprechend korrigiert, aber auf unterschiedlichste Weise entwickelten sich Bilder, in denen dann zum Beispiel die abgestufte Farbgebung oder die größtmögliche Ausdrucksstärke angestrebt wurden. Auch Herr Roth übernahm hier die Rolle des Beraters. Teilweise bis spät in den Nachmittag hinein arbeiteten wir an unseren Leinwänden, bis wir, zufrieden mit dem Ergebnis waren. Es herrschte eine angenehme, offene Arbeitsatmosphäre, wie in einem großen Atelier einer Kunstschule. Alles in allem bedeutet die Zusammenarbeit mit Leszek Skurski und Joanna Skurska für unseren Kurs einen großen Fortschritt, sowohl für die Erarbeitung des Themas Stabat Mater, als auch für das Arbeiten im praktischen Bereich,. Luisa Haller | |
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