Gelungenes Konzert des Streichorchesters der Winfriedschule

09.06.2008 10:02

Von: Barbara Gillat-Schwab

Musik aus vier Jahrhunderten

Obwohl Schule heute von Schülern und Lehrern immer mehr abverlangt, präsentierte sich das Streichorchester der Winfriedschule unter der Leitung von OStR Peter Ziegler kürzlich mit einer musikalischen Soiree besonderer Güte. Die knapp 30 Musikerinnen und Musiker hatten mit ihrem Orchesterleiter ein Programm aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne einstudiert und erfreuten ihr Publikum mit eindrucksvoller Musikalität.

Peter Ziegler stellte zu Beginn die historische Aulaorgel (Ursprünge gehen auf das Jahr 1879 zurück) mit einer Fantasie von J.S. Bach vor, verbunden mit dem Wunsch, dieses Instrument weiter erhalten und häufig erklingen lassen zu können.

Das Orchester begann mit der Chaconne aus „The Fairy Queen“ von Henry Purcell und der Wassermusik-Suite von G. F. Händel, in der Ziegler die zu damaliger Zeit beliebte Klangfarbentrennung von Bläsern und Streichern geschickt einsetzte, danach zeigte sich im `Reigen seliger Geister´ aus „Orpheus und Eurydike“ von Ch. W. Gluck die wohlklingende Vereinigung aller Orchesterinstrumente.

Die beiden Tänze „Polka“ und „Furiant“ von A. Dvorák meisterten die jungen Spielerinnen und Spieler bravourös mit der für die Romantik nötigen Klangfülle und dynamischen Differenzierung.

Neuland betrat Peter Ziegler mit der Aufführung des Themas aus „Schindlers Liste“ von J. Williams mit Frederik Feldmann und Matthias Moderegger als Violinsolisten und nahm damit auch Filmmusik ins Repertoire des Orchesters auf. Die bedrückende Stimmung des dem Films zu Grunde liegenden Themas wurde durch das Orchester eindrucksvoll hervorgehoben.

Das Finale bildete ein Werk des „Papá del tango criollo“, A. G. Villoldo, aus Buenos Aires, der Tango „El choclo“, bei dem das Orchester noch einmal rhythmische und melodische Prägnanz zeigen konnte.

Zwischen den Orchesterwerken führten die Brüder Matthias Moderegger (Violine)und Andreas Moderegger (Violoncello) eine Sarabande und Aria von Dall´Abaco in sauberer Intonation einfühlsam auf.

Annalisa Gies (Klarinette) trat , begleitet von Olga Zarytovska (Klavier), mit einer Sonate des Lausanner Komponisten F. X. Lefèbre auf. Beide Spielerinnen musizierten stilsicher und bestens aufeinander eingespielt.

Höhepunkt des Abends war zweifellos das Klaviersolo der 15 jährigen Olga Zarytovska, Jungstudentin an der Würzburger Musikhochschule, 1. Preisträgerin des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ wie auch verschiedener internationaler Wettbewerbe. Sie bot absolut souverän eine Ballade und ein Nocturne von F. Chopin dar und zeigte ihre große Begabung durch differenzierte Technik und beeindruckende Musikalität.

Lang anhaltender Beifall belohnte die Ausführenden und spornte zu weiterer Arbeit im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Streichorchester“ an.

Schulleiter Dr. Rudolf Summa bedankte sich bei allen Beteiligten, vor allem bei Peter Ziegler für seine engagierte und erfolgreiche Tätigkeit zum Wohle der Musik an der Winfriedschule.



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