E-Phase der Winfriedschule bei 32. Fuldaer Schultheatertagen

21.02.2020 10:04

Von: Julia Angerstein und Torsten Bartsch

Bühnenfotografie: Alina Hoßfeld, Fuldaer Zeitung

Vom 12.02 bis 14.02.2020 fanden bereits zum 32. Mal die Fuldaer Schultheatertage statt. Das Theatertreffen stand dieses Mal unter dem Titel „Wandel – Change“. Kinder und Jugendliche aus elf verschiedenen Schulen der Region Fulda hatten jeweils drei Tage Zeit, ihre Assoziationen und Ideen zu sammeln und daraus ein Theaterstück zu kreieren. Am Freitag trafen sich alle Gruppen auf der Bühne des Schlosstheaters zur feierlichen Abschlusspräsentation. Über 200 Schülerinnen und Schüler präsentierten hierbei Inszenierungen, die sie zuvor während der Projekttage mit professionellen Theaterpädagog*innen und Schauspieler*innen entwickelt hatten. Mit dabei war auch der von Frau Angerstein geleitete Kurs Darstellendes Spiel der E-Phase der Winfriedschule.

Metamorphose - Zwischen menschlichem und tierischem Verhalten

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“ (Aus: Kafka, Die Verwandlung)

Die Gruppe orientierte sich in ihrer Arbeit am Schicksal Gregor Samsas aus Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“, der eines Morgens beim Aufwachen feststellen muss, dass er sich in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt hat, und erarbeitete gemeinsam mit dem Kasseler Theaterpädagogen Benjamin Porps ein sehr dynamisches Stück, in dem der Schwerpunkt insbesondere im Bereich des Bewegungs- und Tanztheaters lag.

Die Schülerinnen und Schüler vollzogen auf der Bühne eine Verwandlung von Mensch zu Tier in unterschiedlichen Stadien und erlebten somit, ähnlich wie Gregor Samsa, das menschliche Denken und Empfinden im Kontrast zu tierischen Verhaltensweisen. Ganz im Sinne des gewählten Titels „Metamorphosen“ gelang es den insgesamt 30 Schülerinnen und Schülerinnen dabei sehr eindrucksvoll, sich immer wieder gemeinsam oder auch einzeln in verschiedene, teilweise riesige Insekten zu verwandeln und so Bilder zu erschaffen, die direkt aus Kafkas albtraumhafter Fantasiewelt entsprungen zu sein schienen. Besonders im Gedächtnis blieb wahrscheinlich der riesige menschliche Tausendfüssler, der sich in Wellenbewegungen seines Körpers einmal quer über die Bühne zu wälzen schien.

Durch ihre ausdrucksstarke, sehr präsente, und man möchte fast sagen erschreckend authentische Darbietung verschiedenster Gliederfüßer und Kerbtiere gelang es der Gruppe, beim Publikum genau die Ängste wachzurufen, die jede und sicherlich auch jeder wohl beim Anblick unliebsamer Krabbeltiere erlebt, denn wer möchte denn schon von zahlreichen, zuckenden, knirschenden und knackenden Insekten umgeben sein - und dann noch in dieser Größe...?

Der rundherum gelungene Auftritt des Kurses sorgte für ein letztendlich wohliges Gruseln und großes Vergnügen beim Zuschauen sowie tosenden Applaus zum Schluss.

Link zum Bericht in der Fuldaer Zeitung
Link zum Bericht in der move36



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