Vernissage an der Winfriedschule

01.12.2010 22:54

Von: Barbara Gillat-Schwab

Leistungs- und Grundkurse stellen Arbeiten des letzten Schuljahres vor

In der vergangenen Woche wandelte sich die Winfriedschule mehr und mehr zur Kunsthalle – in den langen Gängen im Parterre, im  Kunsttrakt und in der Mensa präsentieren jetzt Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 ihre Kunstprojekte aus dem vergangenen Schuljahr, die kürzlich mit einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

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Eröffnet wurde die Ausstellung von Kunstlehrer OStR Raimund Roth, der das Publikum schon auf die außergewöhnliche Präsentationsform eines „Stationenlaufs“ klangvoll mithilfe seiner Klangschale einstimmte. Bevor sich die Augen der Anwesenden auf die Kunstobjekte richteten, verwöhnte die Winfriedschülerin Olga Zarytovska deren Ohren mit furiosem Spiel am Flügel. Sie begeisterte mit Felix Mendelssohn Bartholdys „Rondo capriccioso“ und Frederick Chopins „Etude Nr. 11 op. 25 in a-moll“.

Schulleiter OStD Dr. Rudolf Summa leitete in seiner Begrüßungsansprache auf die Kunstobjekte über und gab seiner Freude über die von Schülerinnen und Schülern farbig geschmückten Wände Ausdruck, die für Schüler- und Lehrerschaft eine anregende Atmosphäre schüfen.

Vincent Wirth informierte dann über die in der Mensa ausgestellten Arbeiten des Kunst-Leistungskurses von OStR Thorsten Bartsch, der sich in der Jahrgangsstufe 12/II intensiv von der „Inszenierten Fotografie“ Cindy Shermans hatte inspirieren lassen. Die Kursteilnehmer waren von der Künstlerin so begeistert, dass sie eine kleine praktische Hausaufgabe zum Halbjahresprojekt ausweiteten. Ihre vielfältigen Zugänge zu diesem Projekt spiegeln sich in den Ergebnissen ihrer Arbeit. Entstanden sind großformatige Bilder einer Selbstinszenierung mit beeindruckenden Motiven, die den souveränen Umgang der Schülerinnen und Schüler mit dem Medium Fotografie und dessen Ausdrucksmitteln zeigen. Im ersten Schulhalbjahr beschäftigte sich der Leistungskurs schwerpunktmäßig mit den Themen „Menschliche Figur“ und „Farbstudien“. Die Arbeit an der menschlichen Figur wurde dann in Zusammenarbeit mit dem Künstlerehepaar Joanna Skurska und Leszek Skurski in deren Galerie vertieft. Auf der Grundlage dieser Studien bearbeiteten die Kursteilnehmer anschließend  ihr Halbjahresprojekt zum Thema „Beziehung im Raum“ auf großformatiger Leinwand. Sarah Büttner erklärte für den Kurs die Arbeitsweise. Die Bilder sind im Kunsttrakt und im Schulgebäude zu sehen.

Der zweite Kunst-Lk unter der Leitung von OStR Werner Döppner erarbeitete ebenfalls großformatige Selbstporträts und Fotografien, wobei sich die Schülerinnen und Schüler an den Pop-Ikonen Andy Warhols orientierten, wie Johanna Wolz engagiert dem Publikum erläuterte. Im Umfeld der Pop-Art ist der Bezug zum Konsumalltag bedeutsam. Die Kursteilnehmer erarbeiteten Selbstporträts auf der Basis eigener Fotos, die dann malerisch umgesetzt werden sollten. Im Themenbereich „Fotografie“ standen Motive unterschiedlicher fotohistorischer Richtungen wie Piktorialismus, Straight Photography, Neue Sachlichkeit oder Neues Sehen im Mittelpunkt. Letztere verdeutlichen den Abnabelungsprozess der Fotografie vom malerischen Vorbild hin zum experimentellen Fotografieren mit ungewöhnlichen Perspektiven, wie Tim Stadtaus als Kurssprecher erläuterte.  Der Grundkurs von Herrn  Döppner konzentrierte sich ausschließlich auf Fotografie als Ausstellungsthema, hier wurden insbesondere die surrealistischen Einflüsse auf die Fotografie untersucht, wie Caroline Ziegert für den Kurs betonte. Die Objekte sind vor allem im Parterre zu besichtigen. Der Grundkurs von OStR’n Ursula Feling-Al-Hami war mit einer Dia-Show auf der Vernissage vertreten, die aus dem Unterrichtsthema „Menschenbild“ entstanden war.

Die beeindruckende Ausstellung künstlerischer Leistungen der Winfriedschülerinnen und –schüler ist zur regulären Schulzeit öffentlich zugänglich und kann sehr empfohlen werden.



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