Herrlich klingendes Kleinod an der Winfriedschule

17.12.2010 11:43

Von: Verena Seuring / Peter Ziegler

Feierliche Einweihung der restaurierten historischen Orgel

(pz/vs) Ein besonderes Ereignis für die zahlreich erschienenen Besucher war die Weihe der restaurierten historischen Orgel des ehemaligen Lehrerseminars aus dem Jahre 1879 durch Weihbischof Prof. Dr. Diez und Pfarrer Kohl am Donnerstag, 2. Dezember 2010,  in der Aula der Winfriedschule.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den musikalischen Beitrag eines Celloduos (Marius Lindenthal und Hannah Kipp), die als Jüngste (Jahrgangsstufe 5) zwei Menuette von  J.S. Bach vortrugen. Nach den einführenden Begrüßungsworten durch Schulleiter Dr. Rudolf Summa, in denen er seiner Freude und seinem Dank über die „Erweckung der Orgel aus ihrem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf“ durch die gelungene Wiederherstellung des wertvollen Instrumentes Ausdruck verlieh, wurde die Segnung des Instruments vorgenommen.

Anschließend erklärte und demonstrierte Prof. Hans-Jürgen Kaiser, Domorganist am Hohen Dom zu Fulda, der die Arbeiten der Orgelbaufirma Krawinkel (Trendelburg) fachlich und beratend begleitet hatte, anhand von klassischen Orgelwerken einzelne Register und Klangkombinationen, die die Zuhörer in wahres Erstaunen versetzten.

Stellvertretend für die Epoche des Barock  erklangen Frobergers Toccata in d-moll, die C-Dur Fuge von J.S. Bach (BWV 547) sowie einige der erst  1986 wiedergefundenen Frühwerke J.S. Bachs, der sogenannten  Neumeister – Sammlung. Kaiser zeigte, dass trotz romantischer Disposition auch diese Komponisten ohne klangliche Einbußen auf der Schulorgel gespielt werden können. Im weiteren Verlauf erklangen fünf Choralbearbeitungen aus Regers op. 79, die die einzelnen romantischen Register der Orgel noch einmal den Zuhörern verdeutlichen sollten. Den Abschluss des „klassischen“ Konzertteils bildete Regers Toccata in a – moll (op.80).  

Wie vielfältig eine Orgel auch außerhalb sakraler Räume eingesetzt werden kann, zeigte Prof. Kaiser anschließend durch eine „Jamsession“ für Orgel und Schlagzeug zusammen mit dem rhythmisch sehr versierten Schüler Lukas Elster (Jahrgangsstufe 12), in denen bekannte Jazz- und Popstandards wie „One note samba“,  „Some day my prince will come“, "You´re the sunshine of my life" in unterschiedlicher Registrierung und verschiedensten Grooves improvisatorisch zu Gehör gebracht wurden. Auch ein Adventslied in einer Jazzversion durfte dabei nicht fehlen.

Zum Schluss verband sich die „Königin der Instrumente“ noch mit der außergewöhnlichen Stimme von Rahel Tadesse (Jahrgangsstufe 9) in vier Liedern von George Gershwin („Some day he comes along”, “I´ll built a stairway to paradise”, “Embracable you”, “I got rhythm”), was mit lang anhaltendem Applaus belohnt wurde.

Prof. Kaiser schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch, dass die Orgel  für die Schüler künftig oft als Übungs- und Vortragsinstrument eingesetzt werde.

Nach herzlichen Dankesworten des Schulleiters, auch an die Sponsoren, und mit der Möglichkeit, die „durchsichtige“ Orgel, die  im Bereich der Bühne neu aufgestellt wurde, näher zu betrachten, endete der Abend für alle Besucher als  ein  beeindruckendes Erlebnis.



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